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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 553

1859 - Lübeck : Rohden
Xxiv. §. 10. Ausgang des dreißigjährigen Krieges. 553 lich um den Gewinn betrogen zu werden. Es war der schon ge- nannte Bernhard von Weimar, der länderlose Fürst, der durchaus sich ein Herzogthum erkämpfen wollte, sei es mit evangelischer, sei es mit katholischer Hülfe. Durch Gustav Adolf'stod und die Nieder- lage von Nördlingen war ihm sein erträumtes Herzogthum Franken verloren gegangen, jetzt wollte er unter französischem Schutz das El- saß gewinnen. Er gewann es und starb, wie er selbst meinte, an französischem Gift. Das Elsaß aber behielten hohnlachend die Fran- zosen bis auf diesen Tag. Desto fester schaarten sich die Deutschen, auch die Protestanten, um ihren Kaiser. Ehe er starb (1637), hatten sie ihm seinen Sohn Ferdinand 11!. einmüthig zum Nachfolger er- wählt. Und wie gern hätte der neue Kaiser seinen Verbündeten und seinen Unterthanen den Frieden wiedergegeben. Aber was einmal versehen war, ließ sich jetzt so leicht nicht wieder gut machen. Deutsch- land und auch die kaiserlichen Erblande mußten den ganzen tiefen Kelch des Leidens ausleeren, den der Herr ihnen ob ihrer schmachvol- len selbstsüchtigen Zerrissenheit eingeschenkt hatte. Erst jetzt begannen die Fremden recht mit ihrer ganzen Rohheit, mit viehischer Gemein- heit und teuflischer Grausamkeit im deutschen Reich und in des Kai- sers Landen zu schalten. Ein schwedischer General löste den andern ab, aber alle waren sie sich gleich in dem erbarmungslosen Frevel- muth, mit welchem sie jeden Winkel Deutschlands durchplünderten, verheerten und gänzlich zu Grunde richteten. So Ban er in Sachsen und Böhmen, Torstenson vor Wien und in Holstein, Wränge! und Königsmark in Böhmen und am Lech — es ist eine trostlose Jammergeschichte, so unser edles deutsches Vaterland von den zermal- menden Fußtritten dieser fremden Horden, von einem Ende bis zum andern in Grund und Boden getreten zu sehen. Und ihnen zu Hülfe kamen voll Freude über das herrliche Gelingen ihrer heimtückischen Pläne die Franzosen unter Guebriant, Turenne und Enghien. Wie haben sie die Pfalz und Schwaben verheert, wie haben sie den Kurfürsten von Bayern geängstigt! Er, einer der vornehmsten Mit- urheber des Krieges, mußte am Ende desselben noch die Hefen aus- trinken, und in seinem hohen Alter noch als länderloser Flüchtling umherirren, ehe endlich, endlich das „süße Fried- und Freudenwort" erscholl. Aber welch ein Friede! Wie erniedrigend für unser Vaterland, wie unheilvoll für die Zukunft. Das war noch bei Weitem nicht das Schlimmste, daß Schweden nun doch einen Theil der Ostseeländer, ja auch der Nordseeländer (wenn auch unter kaiserlicher Oberhoheit) er-

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 555

1859 - Lübeck : Rohden
Xxiv. §.11. Das Ende der Gegenreformationen rc. 555 genen Blicken ein neuer Hoffnungsstern für Deutschlands Zukunft auf. In Brandenburg war 1640 der große Hohenzoller Friedrich Wilhelm hervorgetreten, den man mit Recht den großen Kurfürst genannt hat. Er fand sein Kurfürstenthum in einem Zustande, daß es fast unmöglich schien, dies ausgemergelte, bis auf den letzten Tropfen ausgesogene, aller seiner Reichthümer und der Hälfte seiner Bewohner beraubte Land noch wieder zu einem wirthlichen und mächtigen Reichs- gebiet zu machen. Friedrich Wilhelm übernahm diese Aufgabe und hat ste durchgeführt. Er begann mit der Bildung eines eignen festbesoldeten, wohlgeschulten Heeres, welches den Schweden wie den Kaiserlichen, die in gleichem Frevelmuth im Brandenburgischen zu Hausen pflegten, Achtung gebot. Dann schloß er einen Waffenstillstand mit den Schweden und brachte, während die übrigen deutschen Länder noch unter der blutigen Geißel des Krieges seufzten, allmälig Ruhe und Ordnung in sein zerrüttetes Land zurück. Er wußte Ostpreußen, welches er noch von Polen zu Lehen trug, in ein unabhängiges Besitz, thum zu verwandeln und verband es mit Brandenburg und mit Ven westlichen Provinzen Cleve, Mark und Ravensberg, sammt den im osna- brückschen Frieden gewonnenen Stiftern Minden, Halberstadt und Mag- deburg nebst Hinterpommern durch weise Einrichtungen zu einem Staatsganzen, welches allmälig zu dem Ansehen und der Selbständig- keit einer europäischen Großmacht sich entwickeln sollte. Kraft, Frische, Gedeihen, Erneuerung des Wohlstandes, eine Achtung gebietende Macht zu Lande und zur See, das Alles finden wir in Friedrich Wilhelm's Gebieten, wie sonst nach dem dreißigjährigen Kriege in keinem deutschen Lande weiter. Er ist aber nicht bloß der Gründer der preußischen Größe, sondern auch der Wiederhersteller deutscher Ehre. Denn er war der einzige und der erste deutsche Fürst, welcher den übermüthigen Schweden und Franzosen wieder nachdrückliche Be- weise deutscher Tapferkeit und Kriegsüberlegenheit gab, so am Rhein, so in Polen, vor Warschau, ganz absonderlich aber in der ruhmreichen Schlacht bei Fehrbellin 1675. §. 11. Das Ende der Gegenreformationen und der re- ligiösen Bedrückungen. Der dreißigjährige Krieg, sahen wir, war keineswegs ausschließlich oder auch nur vorzugsweise ein Religionskrieg gewesen. Eben so sehr, ja mehr noch war er von allem Anfang an ein Kampf um die kai- serliche Macht, dann ein Kampf um den schwedischen Einfluß, endlich ein ganz gewöhnlicher Räuberkrieg, wo es sich um Nichts weiter han- delte, als dem Feinde einen Strich Land abzugewinnen. Schon gleich anfangs, mehr noch gegen das Ende hin dienten im kaiserlich wallen- steinischen Heer ebensoviel Protestanten, wie im mansfeldischen und anhaltischen Heerhaufen Katholiken. Nach Gustav Adolf's Tode wurde das wilde Durcheinander noch allgemeiner und ärgerlicher, am Ende kam's so weit, daß in den meisten Gefechten Katholiken auf

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 546

1859 - Lübeck : Rohden
546 Xxiv. §. 8. Ausbruch des dreißigjährigen Krieges, 1618. lieben Truppen mit Waffengewalt zurückgedrängt, ja Wien ward an- gegriffen, und fast schien es um Ferdinand geschehen. Aber infer- dinand, der soeben nach dem Ableben des Matthias von allen östrei- chischen Erblanden Besitz ergriffen hatte und nun auch zum deutschen Kaiser erwählt ward (1519), wohnte ein starker, durch Nichts zu erschüt- ternder Glaubensmuth. Er war so völlig von dem Recht und der Gottgefälligkeit seiner katholischen Maßnahmen überzeugt, daß er auch in den schwierigsten Lagen an der felsenfesten Ueberzeugung sesthielt, daß Gott ihm dennoch zum Siege verhelfen würde. Es dauerte auch nicht lange, so konnte er wieder siegreich in Böhmen eindringen; und der unkluge Schritt, den jetzt die Böhmen thaten, daß sie näm- lich den jungen Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz zu ihrem König erwählten, gereichte ihnen selber zum Verderben. Denn nun erhob sich an der Spitze der katholischen Liga, und von Ferdinand durch große Versprechungen gewonnen, der kluge, thatkrästige und erz- katholische Herzog von Bayern, Marimilian, schnitt dem unglück- lichen Friedrich alle Aussicht auf Hülfe von seinen Glaubensgenos- sen ab, und schlug ihn dann unter den Mauern Prag's (1620) in einer kurzen, aber entscheidenden Schlacht so gründlich, daß der rath- lose Böhmenkönig eilends aus seinem Lande entfliehen und als ein Geächteter lebenslang in der Fremde umherirren mußte. Böhmen aber fiel jetzt wieder in die Hand Ferdinand's, und die Protestan- ten kannten ihn hinlänglich, um zu wissen, was ihrer harre. Was flüchten konnte, floh, aber die große Masse mußte doch Zurückbleiben. Anfangs schien Ferdinand noch keineswegs zum Aeußersten entschlos- sen. Nur den durch den pfälzischen Friedrich in's Land gebrachten Calvinismus wollte er ausrotten, aber die lutherischen Gemeinden bestehen lassen. Die Jesuiten aber, der kaiserliche Beichtvater und der päpstliche Nuntius wären damit nicht zufrieden gewesen. Halb gegen den Willen des Kaisers setzten sie es durch, daß auch die lu- therischen Prediger aus Böhmen vertrieben wurden. Statt ihrer füll- ten Schaaren von Dominicanern, Augustinern, Karmelitern und Je- suiten das Land und die Kanzeln. Wie schnell war jede Spur des evangelischen Gottesdienstes aus Böhmen vertilgt. Noch hätte Kaiser Ferdinand gewünscht, wenigstens die alten hussitischen Privi- legien aufrecht zu erhalten, die Austheilung des Laienkelchs beim Abendmahl zu gestatten. Aber bei den römischen Vorkämpfern galten keine Rücksichten. Die Messe mußte aller Orten wieder nach römi- scher Weise gehalten werden, jedes Andenken an Huß wurde sorg- fältig ausgelöscht. Und wie in Böhmen, so ging es in Schlesien, in

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 548

1859 - Lübeck : Rohden
548 Xxiv. §. 9. Gustav Adolf in Deutschland, 1630—32. sich her in die niederdeutschen Gebiete gezogen hätten. Christian von Anhalt, Christian von Braunschweig und Halberstadt, der Graf von Mansfeld, der Markgraf von Baden, die sind es, welche zuerst die Greuel des dreißigjährigen Krieges herbeigeführt. Mansfeld stellte zuerst den Grundsatz auf, daß der Krieg den Krieg ernähren müsse, und gab das Beispiel zu jenen gräßlichen Räubereien und Brand- schatzungen, durch welche solch unsägliches Elend über Deutschland ge- bracht ist. Die Gewaltthaten und Zügellosigkeiten des halberstädtischen Christian in Niedersachsen und Westphalen, wo noch gar keine Ver- anlassung zum Kriege vorlag, zeigten dem katholischen Heere den Weg in die nördlichen Landschaften. Nachdem der ligistische Feldherr Tilly den Markgraf von Baden zur Ruhe gebracht, den Mansfeld über den Main hin vor sich hergejagt, erschien er mit seinem katholischen Heer an den niedersächstschen Grenzen. Mansfeld und Christian waren nach den Niederlanden entwichen, und wären sie nur da geblie- den! Aber in unseliger Fehdelust, von dem hinterlistigen Frankreich, welches Oestreich schwächen wollte, aufgereizt, mit niederländischem Gelde versehen, brachen sie mit ihren wilden Räuberschaaren wieder in's Ost- friesische und Westphälische hinein, so daß selbst die protestantischen Stände sich gegen sie zur Wehre setzen mußten. Und nun zum Ueber- stuß kam auch der dänische König, ebenfalls von den Franzosen be- trogen, in's deutsche Reich hereingerückt, ward aber von Tilly bei Lutter am Barenberge gänzlich geschlagen (1626). Nun verwandelte sich aber die bisherige Vertheidigung der Katholiken erst recht in einen Angriffskrieg; nun stellte auch der Kaiser unter dem dämonischen Manne Albrecht von Wallenstein ein eignes Heer auf, und von Osten wie von Westen her ergossen sich nun die katholischen Waffen über das ganze nördliche Deutschland, bis an die Nordsee und an die Ostsee, ja durch Schleswig bis nach Jütland, und nur das Kattegat setzte ihrem weitern Vordringen eine Grenze. Da hatte es auch der Kaiser keinen Hehl mehr, daß er diese ihm selbst unerwartete Fülle von Macht und Sieg zur Aufrichtung einer solchen Kaiserherrschaft zu gebrauchen gedenke, wie Deutschland sie seit Jahrhunderten nicht mehr gesehen, wie Karl V. sie auf dein Höhepunkt seiner Macht kaum einen Augenblick besessen hatte. Der Papst und die ganze katholische Welt jauchzte, daß nun die Zeit gekommen sei, wo die ganze abgefallene Christenheit wieder unter den Gehorsam der Kirche könnte gebracht werden, und schon erschien das Rest itutio n se d ic t, wonach alle norddeutschen ehemaligen Bisthümer, Abteien und Stifter der katholi- schen Kirche sollten zurückgegeben werden (1629). §. 9. Gustav Adolf in Deutschland, 1630—32. Fragen wir nach dem Grunde all des unsäglichen Mißgeschicks, welches bis hierher schon über Deutschland hereingebrochen war, so ist es die völlige Auflösung der deutschen Einheit. Seitdem Katho- liken und Protestanten sich wieder wie zwei feindliche Heere gegen-

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 550

1859 - Lübeck : Rohden
550 Xxiv. §. 9. Gustav Adolf in Deutschland, 1630-32. des Papstes, der die Uebermacht des Kaisers gleicherweise zu fürch- ten beginnt, betritt er den deutschen Boden — das ist kein Religions- krieg mehr. Auch waren die deutschen Fürsten sich der Gefahr, die ihnen aus dem Einmischen der Schweden erwuchs, sehr wohl bewußt. Keiner von ihnen hatte sie gerufen, so trat auch keiner mit ihnen in Bündniß, als sie nun da waren. Vielmehr hatten sie soeben bei der Größe der Gefahr, die alle, katholische, wie evangelische, von dem über- mächtigen Kaiser zu befürchten hatten, bei dem unsäglichen Elend, mit welchem die kaiserlichen Heere das ganze Land erfüllten, sich noch ein- mal, man mag sagen, das letzte Mal, geeinigt, hatten den Kaiser gezwungen, einen Fürstentag nach Regensburg zu berufen, und waren ihm dort so entschieden entgegengetreten, daß er seinen allge- mein verhaßten Generalissimus Wal len stein entlassen, das Restitu- tionsedict wenigstens ausschieben und sein Heer verringern mußte. Es war vorauszusehen, daß, wenn der Kaiser fortgefahren hätte, den unumschränkten Herrn zu spielen, sich die ganze Macht der katholi- schen Liga wider ihn gewendet hätte. Für die deutsche Freiheit war also ohne die Schweden immer nur wenig zu fürchten, durch die Schweden Alles. Eine andere Frage aber ist, wie es ohne sie dem Protestantismus ergangen wäre. Die ersten Bewegungen Gustav Adolf's in Deutschland waren nicht glücklich. Während er sich mühsam von Pommern, wo er ge- landet war (1630), durch Brandenburg hindurcharbeitete, deffen Kur- fürst ihn als unberufenen Eindringling behanvelte, fiel Magdeburg in die Gewalt des katholischen Heeres, und die gänzliche Zerstörung dieser altprotestantischen Stadt mußte wohl ein Jammergeschrei und Entsetzen durch alle protestantischen Lande erregen. Erst nachdem es dem Schwedenkönig unter dem Eindruck dieses Ereignisses gelungen war, außer mehreren kleinen Fürsten auch Brandenburg und Sachsen zum Anschluß an ihn zu bewegen (die kleineren Fürsten, z. B. die Her- zöge von Mecklenburg mußten seine Vasallen werden), da entschloß er sich zu einer entscheidenden Schlacht. In den Ebenen von Leipzig, wo seitdem so oft noch blutige Schlachten von Fremden auf deutschem Bo- den geschlagen werden sollten, bei Breitenfeld errang Gustav Adolf jenen glänzenden Sieg, welcher mit Einem Schlage die kai- serlich katholische Macht auseinanderwarf und ihm ganz Deutschland wehrlos in die Hände gab. Durch Thüringen und Franken ging sein Zug bis an den Rhein. Denn am Rhein und Main gedachte er zu- nächst die schönsten Gauen zum eignen Besitz sich auszusuchen. Darum gab er auch dem unglücklichen pfälzischen Kurfürst Friedrich, der das ganze Elend angestiftet hatte, sein angestammtes Erbe trotz alles Bittend und Drängens nicht zurück, sondern hielt ihn mit Versprechun- gen und demüthigenden Bedingungen hin, bis ihn der Tod ereilte.

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 579

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 5. Preußens Herrlichkeit unter Friedrich Ii. rc. 579 resia, Kaiser Franzi., aufbieten. Aber die erregte keinen Schrecken mehr, sondern nur Spott und Heiterkeit. Seitdem das deutsche Reich in Trümmer gegangen war, war auch die deutsche Kriegsverfassung, mit der es nie sehr glänzend gestanden hatte, in völlige Nichtigkeit aufgelöst. Nur Sachsen konnte für Preußen noch gefährlich werden, weil das sächsische Gebiet so tief in das Herz des preußischen Staa- tes hineinragte. Deshalb galt auch die erste Unternehmung Fried-- rich's der sächsischen Armee, die er gefangen nahm, und dem sächsischen Lande, welches er unter preußische Verwaltung stellte. (Der katholische Kurfürst August Iii. sammt seinem katholischen Mi- nister Brühl flüchtete zur Freude seiner Unterthanen nach Polen, des- sen tief entwürdigte Königskrone schon der Vater Augustii. um den Preis des Confessionswechsels 1697 sich erworben hatte.) Dann schlug er die Oestreicher bei Lobositz und Prag, konnte sich aber doch in Böhmen nicht halten, da er die Schlacht bei C oll in verlor. Die übermüthigenfranzosen schlug er bei Roßbach, die Oestreicher aber- mals bei Leuthen. Nur die Russen konnte er von seinem Ost- preußen nicht abwehren, sie besetzten das ganze Land, sie rückten bis an die Oder vor und bedrohten Berlin; sie ließen sich auch durch den Sieg, den Friedrich bei Zorndorf über sie gewann, nicht zurück- treiben, sondern vereinigten sich mit dem östreichischen Heere, das in Schlesien stand, und warfen in der mörderischen Schlacht bei Kuners- dorf 1759 Friedrich's ganze Armee auseinander. Und nun folgte ein Unglück nach dem andern. Halb Schlesien, halb Sachsen, halb Pommern, halb Brandenburg war in Feindes Händen, Ostpreußen gehörte den Russen, in den rheinischen und westphälischen Besitzungen Friedrich's schalteten die Franzosen. Die Engländer, welche mit Geld und Truppen dem König im nordwestlichen Deutschland beige- slanden hatten, fingen an sich zurückzuziehen; der Kern der preußischen Armee lag auf den Schlachtfeldern begraben oder schmachtete in Kriegs- gefangenschaft, die neu angeworbenen Recruten konnten das nicht lei- sten, was Friedrich von seinen tapferen Veteranen zu fordern ge- wohnt war, die Hülfsmittel des Landes waren erschöpft, der Schatz leer, Friedrich oft nahe am Verzweifeln. Aber der Herr, der sich an dem preußischen Staate und an Friedrich selber bis dahin so hoch verherrlicht hatte, führte ihn nur deshalb in die Tiefe, um ihn mit seiner allmächtigen Hand emporzuheben und zu Ehren zu bringen. Nicht durch eigne Kraft würde Friedrich sein Ziel erreicht haben, so herrliche Gaben er auch empfangen hatte, nicht die Siege bei Liegnitz und bei Torgau vermochten ihn zu retten, sie dienten 37*

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 580

1859 - Lübeck : Rohden
5s0 Xxv. §. 5. Preußens Herrlichkeit unter Friedrich Ii. rc. nur dazu, ihn eben über dem Wasser zu halten; so lange, bis die Zeit da war, wo des Herrn Hülfe mit Macht hereinbrach. Da plötzlich mußte die Kaiserin Elisabeth sterben (1762) und Rußland, der schlimmste Feind, schied aus der Reihe seiner Gegner aus. Da erfolgte der gewaltige Umschlag. Ostpreußen, und da auch Schwe- den jetzt zurückziehen mußte, auch Pommern wurden sogleich wieder des Königs Eigenthum; Sachsen und Schlesien wurden wiedergewon- nen; bis tief in Böhmen, bis nach Franken hinein ergossen sich die preußischen Schaaren. Da mußte Maria Theresia sich zum Frie- den bequemen (1763) und Preußen ging mit unveränderten Grenzen, aber an Ruhm und Ehre unendlich gewachsen als eine Großmacht aus dem Kampf hervor, um nun noch dreiundzwanzig Jahre unter Friedrich's gerechter und weiser Verwaltung die Wunden, die der Krieg geschlagen, auszuheilen und an Volkskraft und Wohlstand zur höchsten Blüthe emporzustreben. Friedrich Ii. stammte von einem streng kirchlichen Vater, war unter streng kirchlicher Zucht ausgewachsen — es konnte nicht fehlen, daß die Früchte solcher Zucht sich während seines ganzen Lebens und in allen Theilen seiner Regierung kund .gaben. Nachdem er für frü- here Jugendverirrungen eine schwere Schule der Demüthigung hatte durchwachen müssen, finden wir ihn fort und fort als einen streng sitt- lichen Mann, der das unzüchtige, ausgelassene und roh sinnliche Treiben an den fremden Höfen auf das Entschiedenste verdammt und dergleichen nie in seiner Nähe duldet. Alle die schönen Züge von Gerechtigkeit, Edelmuth, Selbstverleugnung, von Standhaftigkeit, Gottvertrauen und Dankbarkeit, von Freundlichkeit, Herablassung und Milde, die wir so reichlich in seiner Lebensbeschreibung lesen, die im Munde des Volks von Kind zu Kindeskind weiter erzählt werden, sie sind gewachsen auf dem durch frühe Demüthigung und christliche Zucht wohl bereiteten Herzensacker. Möchten wir doch sagen können, auch die edelsten Früchte, die seligmachenden, Glaube und Liebe und Hoffnung, seien gleicher- weise in seinem Herzen erwachsen. Das aber war leider nicht der Fall. Vielleicht hat er nie das Evangelium aus evangelischem Munde gehört, vielleicht nie den Preis der ewigen Liebe aus einem von Liebe überquellenden Herzen vernommen. Was ihm vom Christenthum bei- gebracht war, die harte Schale, die Lehr- und Streitsätze, hatte er al- lerdings mit seinem scharfen Verstände leicht erfaßt, aber das Herz war leer geblieben. Kein gleichgestimmtes Gemüth ist ihm begegnet, welches ein mit Christo verborgenes Leben in Gott geführt hätte. So blieb ihm der süße Kern und Trost der evangelischen Predigt fremd sein Lebelang. Er wußte das, er fühlte das, er beklagte das in den gehobeneren Augenblicken seines Lebens, er war wie überrascht vo» der Herrlichkeit des seligmachenden Glaubens, wo er ihn bei seinen alten Waffengefährten fand, er pries sie darum glücklich; aber in die Selbst-

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 627

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 10. Deutschlands sittliche und politische Wiedergeburt. 627 abgebrochen wurden, als Oe streich sich entschieden auf die Seite der Verbündeten stellte, und schon zog die große Hauptarmee unter dem Fürsten Schwarzenberg aus Böhmen über die trennenden Berge nach Sachsen hinein, um den heiligen Kampf im Verein mit den Brüdern zum sieghaften Ende zu bringen. Und nun folgten die Sie- gesnachrichten Schlag auf Schlag, und die dazwischen sich mengenden Botschaften von einzelnen Verlusten und Niederlagen wurden immer gleich wieder von neuem Siegesjubel überwogen. Blücher, der deutsche Heldengreis, machte den Anfang mit seinem großen und ruhmvollen Sieg an der Katzbach; die Generäle Oftermann und Kleist von Nollendorf vernichteten die französische Heeresabtheilung des Vandamme in der Ebene von Culm, wohin das böhmische Heer sich nach der Schlacht bei Dresden wieder hatte zurückziehen müssen. Bülow aber, mit der Beterschaar des theuren Vater Jä- nicke hinter sich, schlug die gegen Berlin heranziehenden Marschälle Oudinot und Ney erst bei Groß-Beeren, dann beidennewitz mit der preußischen Landwehr so vollständig, daß dieser ganze Hee- restheil fast aufgerieben wurde. Das geschah alles in den letzten Ta- gen des August und Anfangs September. Es waren die Vorübun- gen zu dem großen Kampf, der noch bevorftand gegen den Schlach- tenmeister, den Napoleon selber. Der stand noch in Dresden und versuchte es, während des September bald in Böhmen, bald in Schle- sien einzudringen, bald rechts, bald links sich freie Bahn zu machen, aber vergebens. Das Netz wurde fester und fester um ihn herumge- zogen. Die drei Armeen, die bisher in Böhmen, Schlesien und nörd- lich an der Elbe vertheilt gewesen waren, zogen jetzt von allen Seiten heran, um sich bei Leipzig zu vereinigen. Blücher mit seinem schle- sischen Heere stieß zur Nordarmee, suchte den zaudernden B er nadotte mit sich fortzureißen, erzwang durch Aork's kühne Waffenthat bei Wartenberg den Uebergang über die Elbe, und rückte dann von Nor- den her, gleichwie Schwarzenberg von Süden her in die Ebene von Leipzig. Auf diesen weitgestreckten Flächen, wo schon so manche blutige Schlacht geschlagen war, sollte auch der große Entscheidungs- kampf geschehen, da das in zwei feindliche Hälften zerspaltene Europa einander gegenüber stand. Der Tag des Gerichts über den Verder- der war endlich gekommen. Er fühlte seine Schläge schon im eignen Herzen. Von Verzweiflung zum Trotz, von Hoffnungslosigkeit zum Uebermuth hin und her schwankend, war er selbst seiner eignen Um- gebung fürchterlich geworden. Nur mit finsterm Widerwillen oder bangem Zweifel gehorchten ihm noch seine Generäle ; im ganzen Heere 40*

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 551

1859 - Lübeck : Rohden
Xxiv. §. 9. Gustav Adolf in Deutschland, 1630-32. 551 Um den letzten Rest des Tilly'schen Heeres zu zerstreuen, mußte der König vom Rhein nach Bayern ziehen. Auch hier fand er fast keinen Widerstand. In Augsburg ließ er sich huldigen, in München hielt er seinen Einzug. Der stolze Kurfürst Maximilian, der kurz zuvor den Kaiser am meisten gedrängt hatte, den Wall en stein abzu- setzen und sein Heer zu verkleinern, sah sich jetzt gezwungen, um nicht sein ganzes Land an den Schwedenkönig zu verlieren, den Kaiser selbst um Hülfe anzustehen, und zwar durch eben jenen Wall en stein, den er verdrängt. Der hatte nach seiner Absetzung mit einer unerhörten, mehr als königlichen Pracht auf seinen Schlössern und Gütern in Böhmen gehaust, denn die ungeheuren Erpressungen und Räubereien, mit denen er Deutschland und Dänemark ausgeplündert, hatten ihm fabelhafte Reichthümer zu Wege gebracht. Als nun der Augenblick gekommen war, auf welchen der von unsinnigem Ehrgeiz und Selbst- überhebung verblendete Mann lange geharrt, der Augenblick, da man ihn suchen, ihn bitten mußte, Oestreich und Bayern durch ein schnell geschaffenes Heer zu retten, da war es ihm ein Kitzel — zuerst in un- glaublich kurzer Zeit durch den Zauber seines Namens ein Heer von 400,000 Mann in's Felo zu stellen, dann sich lange und fast flehent- lich um Uebernahme des Oberbefehls bitten zu lassen und ihn endlich gegen Gewährung der unverschämtesten Forderungen, die ihn fast zum Herrn des Kaisers machten, zu übernehmen. Solch ein rasendes Selbst- vergöttern und Höhnen aller irdischen Autorität mußte ihm bald genug zum Verderben ausschlagen, zumal da er im Felde nichts Erhebliches mehr leistete. Zwar die in Böhmen eingedrungenen Sachsen warf er zurück und zwang den König Gustav Adolf, aus Bayern und Franken zu weichen, um Sachsen zu retten. Aber in der Schlacht bei Lützen (1632) ward er zum Rückzug genöthigt und hat sich seitdem in kleinlichen Unternehmungen, die er immer wieder durch Unterhandlun- gen mit dem Feinde unterbrach, auf den Grenzen Böhmens, Sachsens und Schlesiens umhergetrieben, bis sein verrätherisches Treiben offenbar ward. Er wollte mit dem Feinde sich verbinden und seinen Kaiser be- kämpfen, aber er stürzte selber in die Grube, die er Anderen bereitete. In Eger ward er ermordet (1634). Aber auch Gustav Adolf war nickt mehr; in der Schlacht bei Lützen mitten im Siege war er gefallen. Sein Tod erregte, wie sich denken läßt, bei den Katholiken ungeheuren Jubel, bei den Protestanten ungemessenen Jammer. Und auch wir be- klagen sein frühes Loos und preisen Gott um die Wohlthat, die Er durch ihn der protestantischen Kirche erzeigt hat. Aber nicht minder müssen wir Gott danken, daß Er ihn so früh und eben jetzt aus dem Leben hinweggenommen. Denn wo ist ein deutsches Herz, welches wünschen könnte, daß Deutschlanv oder auch nur ein Theil Deutsch- lands eine schwedische Provinz geworden wäre. Und doch wäre das unausbleiblich geschehen (und ist ja geschehen), wenn Gustav Adolf länger gelebt hätte. Schon fürchtete er selbst, gegen die protestantischen Kurfürsten die Waffen ergreifen zu müssen, um sich seine Herrschaft in Deutschland zu sichern. Wie schnell wäre da aus dem Befreier ein Bezwinger und Dränger Deutschlands geworden, und ein noch ganz

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 578

1859 - Lübeck : Rohden
578 Xxv. §. 5. Preußens Herrlichkeit unter Friedrich H. ic. denburgischen Fürsten auf Schlesien vor, die friedlichen Verhandlun- gen über die Abtretung der beanspruchten Gebietstheile hatten nie zu einem Ziele geführt, Oestreich würde die herrliche Provinz niemals freiwillig herausgegeben haben, schon oftmals war von Waffengewalt die Rede gewesen — jetzt nun, da die jugendliche Maria There- sia die Regierung in den östreichischen Erblanden antrat, da von allen Seiten sich Ansprüche an das östreichische Haus und Gebiet erhoben, jetzt war die Zeit da, wo der entscheidende Schlag geschehen mußte, und Friedrich zögerte keinen Augenblick, ihn zu führen. Man weiß, wie es ihm gelang; wie durch die Schlachten von Mollwitz, spä- ter von Hohenfriedberg, Sorr und Kesselsdorf im ersten und zweiten schlesischen Kriege ganz Schlesien Friedrich's Eigen- thum, eine der werthvollsten Perlen der preußischen Monarchie und die breite Stufe geworden ist, auf welcher Preußen sich zu eitler Groß- macht emporhob. Zwar gab es auch nachher noch Kämpfe; ja der eigentliche Hauptkampf um Schlesien folgte erst im siebenjährigen Kriege (1756—63). Da handelte es sich noch um mehr als um den Besitz Schlesiens. Es handelte sich um die Zulassung Preußens in die Reihe der großen europäischen Staaten. Weder Oestreich, noch Frankreich, noch Rußland wollten sie ihm zugestehen, sie wollten Friedrich wieder zu einem „Markgraf von Brandenburg" herabdrücken. Alle drei Staaten aber waren damals von Weibern beherrscht, welche mehr ihr persönlicherhaß gegeit den geistreichen und spottsüchtigen König als das Wohl ihres Staates in's Feld trieb. Die lasterhafte Tochter Peter's des Gro- ßen, Elisabeth von Rußland (1740—62), und die gemeine Mai- tresse Ludwig's Xv. und Lenkerin Frankreichs, Marquise von Pompadour, waren beide von den beißenden Stachelreden des Kö- nigs schwer und wiederholt getroffen und hatten ihm Rache geschwo- ren. Maria Theresia aber, die sonst ehrenwerthe Herrscherin Oestreichs, hatte sich in ihrer gereizten Empfindlichkeit über Preußens aufsteigende Machtentwicklung, Friedrich's Kriegesruhm und Schle- siens Verlust so tief erniedrigt, daß sie mit der verworfenen Creatur Freundschaft schloß, von der damals Frankreichs Entschließungen ab- hingen. Und so erschienen denn auf den Befehl dieser drei Weiber ein französisches Heer am Rhein, ein russisches Heer in Ostpreußen, ein östreichisches an der schlesischen Grenze. .Auch Schweden, da- mals nur noch ein Vasall Rußlands, mußte seine Regimenter wiederum in Pommern aufmarschiren lassen, und that es gern in der Erinne- rung an die Tage und Thaten des verflossenen Jahrhunderts. Selbst die deutsche Reichsarmee mußte der Gemahl der Maria The-
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